Vorsicht Baustellen
Baustellen sind allgegenwärtig. Sie stehen dort, wo Gebäude, Städte und Landschaften umgestaltet werden. Dynamik, ständige Veränderung und komplexe Prozesse machen Baustellen zu Orten, die gleichermassen faszinieren und beunruhigen. Wer hat nicht schon neugierig durch einen Bauzaun gespäht? Wir lassen uns begeistern vom unfertigen, bewundern das orchestrierte Zusammenspiel von Menschen und Maschinen, schaudern vor der Tiefe und ärgern uns über Lärm, Staub und Dreck.
Die Baustelle wird häufig als Symbol für den permanenten Wandel unserer Zeit verwendet. Auch im aktuellen Kunstschaffen ist sie ein wiederkehrendes Thema.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke widmen sich verschiedenen Aspekten der Baustelle. Sie dringen ins Innere der Baustelle ein und legen verborgene Gesetzmässigkeiten offen. Sie verweisen auf Gefahren und Abgründe, beschäftigen sich mit vorübergehenden Zuständen. Zu sehen sind auch Arbeiten, die als Aufzeichnungen innerer Bauprozesse lesbar sind.
Videos und Installationen folgen den Spuren und Schicksalen von Menschen, die nach der Vollendung eines Bauwerks oder nach einem Baustopp weiterziehen. Einige der vertretenen Kunstschaffenden gehen mit vorgefundenen Bauelementen oder Baumaterial spielerisch um und übersetzen die alltäglich-raue Welt der Baustelle, auf der Funktionalität und Rationalität zuoberst stehen, in Kunst.
Die Ausstellung im Sankturbanhof lädt ein zu einem Baustellenbesuch und führt mitten hinein in die Dynamik und das Chaos von Orten, die im Werden begriffen sind.