TOTENTANZ: OBJEKTE UND ANIMATIONSFILME VON ROBI MÜLLER
Filme werden normalerweise erst der Öffentlichkeit gezeigt, wenn sie fertiggestellt sind. Mit der Ausstellung im Sankturbanhof gewährt Robi Müller einen seltenen und faszinierenden Einblick in den Entstehungsprozess seines Animationsfilmes Totentanz.
Der Künstler übersetzt das spätmittelalterliche Bildthema in unsere Gegenwart. Statt mit Papst, Kaiser und Bettelmann tanzt der Tod mit heutigen Figuren. Er führt sie alle auf ein archäologisches Grabungsfeld, das als Bühne dient für die verschiedenen Choreografien des Totentanzes. Ein Teil des Grabungsfeldes ist in der Ausstellung als Modell zu sehen und stellt unwillkürlich einen Bezug her zu den freigelegten Schichten und Geschichten des Hauses.
Im künstlerischen Schaffen von Robi Müller stehen Animationsfilm und figurative Arbeiten in einer engen wechselseitigen Beziehung. Am Medium Animationsfilm schätzt der Künstler die fast unbeschränkte Freiheit der Gestaltung. Figuren und Gegenstände können in Plastilin immer wieder verändert, neu entworfen oder in einen anderen Kontext gestellt werden. Robi Müllers figurative Werke in beständigeren Materialien sind beeinflusst von der Arbeitsweise im Animationsfilm. Sie entstehen oft als Serien, zeigen Bewegungs- und Handlungsabläufe. Als Material für seine Figuren verwendet der Künstler oft Wachs, das sich leicht verarbeiten lässt. Veränderung, Umdeutung, Bewegung und Vergänglichkeit sind damit in ihnen schon angelegt.