Im Kabinett: Fabienne Immoos
Die historischen Kabinetträume dienen Fabienne Immoos als Ausgangslage für ihre Befragung zum Thema Raum. Vielfältig, überraschend und subtil lotet die Künstlerin neben dem architektonischen auch unsere alltäglichen Denk- und Sprachräume aus.
Zweidimensionale Linien scheinen sich vom Blatt zu lösen, Projektionen jagen ihren Schatten hinterher und ein transparenter Turm steht im Burggraben. In der Ausstellung «Im Kabinett: Fabienne Immoos» verknüpft die Künstlerin genre- und materialübergreifend Objekte und räumliche Situationen. Die historischen Kabinetträume dienen Fabienne Immoos dabei als Ausgangslage für ihre Befragung zum Thema Raum. Vielfältig, überraschend und subtil lotet die Künstlerin neben dem architektonischen auch unsere alltäglichen Denk-, Sprach- und Imaginationsräume aus. So werden die schiefen Wände, die nicht im Lot stehenden Winkel und die abfallenden Böden der Kabinetträume zum Arbeitsmaterial der Künstlerin. Erstmals bezieht sie den digitalen Raum in ihre Arbeitspraxis mit ein. Er erlaubt Immoos, körperlose Gedanken konkret im Raum erscheinen zu lassen, wobei festgefahrene Vorstellungen und Strukturen hinterfragt werden. Durch präzise Eingriffe rückt die Künstlerin immaterielle, ja selbst imaginierte Räume ins Blickfeld und lässt dabei Vertrautes und Alltägliches in neuem Licht erscheinen.
Kuratiert von Barbara Ruf
Bilder zur Ausstellung
Fabienne Immoos (*1989) lebt und arbeitet in Luzern. Von 2015 – 2018 absolvierte sie ein Bachelorstudium an der Hochschule Luzern HSLU und an der Kunstakademie in Riga, wo sie sich intensiv mit dem Material Glas auseinandersetzte. Seit 2011 präsentiert Immoos ihre Arbeiten in Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland. Fabienne Immoos ist Teil des Kunstraums slot, einem von Künstlerinnen initiierten und kuratierten Offspace. Überdies unterrichtet die Künstlerin an der HSLU im Studienbereich IDA (Interdisciplinarity in Design and Arts).