Geschmack: Eine Ausstellung für Mund, Nase, Ohr und Hand
Zunge und Nase sorgen in unserem Mund für Glücksmomente. Dem Geschmack von Speisen verdanken wir es, dass Essen mehr ist als bloss Ernährung. Umso erstaunlicher, dass wir dem Geschmackssinn wenig Aufmerksamkeit widmen und den Geschmacks- und Geruchssinn kaum bewusst wahrnehmen.
Das Kochen übernimmt heute die Lebensmittelindustrie, deren Produkte die Supermarktregale füllen. Lebensmittelingenieure komponieren Fertiggerichte, die zwar gut schmecken, aber eben nur dank Aromen und Geschmacksverstärkern. Auf den Verpackungen wird Gesundheit versprochen und Natürlichkeit suggeriert, die lange und klein gedruckte Zutatenliste lässt aber Anderes vermuten.
Ist es sinnvoll, Glace aus Pflanzenfett statt aus Rahm herzustellen und dann Rahmaroma beizufügen, nur weil es billiger und länger haltbar ist? Ist es zu bedauern, wenn Kindern Dosenananas besser schmeckt als frische Ananas?
Damit sich die Besucherinnen und Besucher ungestört auf das Geschmackserlebnis konzentrieren können, wird ein Teil der Ausstellung ohne Sehsinn erlebt. Ausgerüstet mit iPod und Augenbinde (für Sehende) gehen sie einem Handlauf entlang und begeben sich auf einen sinnlichen Rundgang, bei dem Mund, Nase, Ohr und Hände gefragt sind. An acht Stationen besucht man verschiedene Gastgeberinnen und Gastgeber wie z.B. eine blinde Frau, eine Sensorikerin, einen Koch, eine ältere Surseerin oder einen Aromatiker. Gleichzeitig liegen Geschmacks- und Riechproben zum Erkunden bereit. Der circa einstündige Rundgang wendet sich an Erwachsene und ist auch für sehbehinderte und blinde Menschen problemlos zugänglich.
Der zweite Teil der Ausstellung richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche. Im Zentrum stehen die Erforschung der verschiedenen Geschmacksrichtungen und eine gesunde Ernährung. An mehreren Degustierstationen darf probiert werden und die jungen Besucherinnen und Besucher erfahren Spannendes zu Fastfood, Süssigkeiten und Zusatzstoffen.